Vor- und Nachteile eines Tintenabos

Wer sich in letzter Zeit einen Drucker angeschafft hat, dem ist vielleicht aufgefallen, dass von einigen Druckerherstellern zusätzlich zu bestimmten Druckermodellen auch ein Tintenabo angeboten wird. Bei HP nennt sich das dann Instant INK, bei Epson ReadyPrint, EcoPro bei Brother und Canon hat mit Pixma Print Plan seit kurzem auch ein Abo-Modell. Was es damit auf sich hat, erklären wir in diesem Blogartikel und gehen auf die Vor- und Nachteile eines Tintenabos ein.

Wie funktioniert ein Tintenabo?

Ähnlich wie bei Spotify oder Netflix, bieten immer mehr Druckerhersteller  Tinten-Abomodelle an. HP war mit dem Instant-INK Programm der Erste am Markt. Um Kunden zu locken, gab es am Anfang sogar ein Gratis-Abo.

Und so funktionert es: Man bezahlt im Monat einen Fixbetrag und bekommt automatisch Druckerpatronen zugeschickt, wenn diese leergedruckt wurden. Damit die Herstellerfirma die Füllstände deines Druckers kennt, muss dieser ständig mit dem Internet verbunden sein. Jeder Hersteller bietet unterschiedliche Abomodelle an. Deshalb sollte man auch das eigene Druckverhalten kennen, um das passende Abomodell zu wählen. Anhand der im Monat gedruckten Seiten berechnen sich die laufenden Kosten. Hier ist es bei den meisten Anbietern egal, mit wieviel Tinte eine Seite bedruckt wird. Sobald ein Blatt Papier durch den Drucker läuft, wird diese auch gezählt. Ein doppelseitig bedrucktes Blatt Papier zählt natürlich für zwei Seiten. Unten findest Du eine Übersicht der unterschiedlichen Abomodelle und Tarife.

Vorteile eines Tintenabos

Der größte Vorteil ist der günstige Seitenpreis, vorausgesetzt man druckt auch Seiten mit ordentlich Tinte darauf, sonst sind gekaufte Druckerpatronen im Einzelhandel günstiger. Wenn in einem Monat weniger gedruckt wird, kann auch eine gewisse Seitenanzahl ins nächste Monat mitgenommen werden. Druckt man mehr, kann das Abomodell ganz einfach hochgestuft werden. Sobald eine Patrone leergedruckt wurde, bekommt man mit der Post neue Tintenpatronen geliefert. Man muss also nicht selber die Druckerpatronen online bestellen oder in ein Geschäft gehen. Die leere Druckerpatrone kann in vielen Fällen zurück zum Hersteller geschickt werden. Das spart Ressourcen, da das Leergut für eine Wiederaufbereitung verwendet werden kann.

Nachteile eines Tintenabos

Der größte Nachteil sind die zusätzlichen Fixkosten im Monat. Auch wenn die monatliche Gebühr vergleichsweise gering ist, wird es verhältnismäßig teuer, wenn die abonnierte Seitenanzahl nicht ausnutzt wird, auch wenn ein gewisses Kontingent ins nächste Monat mitgenommen werden kann. Es empfiehlt sich, das eigene Druckverhalten gut zu kennen, sonst bezahlt man zuviel. Zusätzlich muss der Drucker immer mit dem Internet verbunden sein, wenn man drucken möchte. Das ist notwendig, damit der Druckerhersteller vor jedem Druck den Abostatus überwachen kann und erst dann den Druck freigibt. Wie uns einige Kunden berichten, gibt es auch Probleme bei der Verfügbarkeit der Tintenpatronen und ein nahtloser Übergang ist nicht immer gegeben. Da die Patronen nicht aus Österreich versendet werden, kann es hier schon zu längeren Wartezeiten kommen. Der Drucker ist in dieser Zeit leider unbrauchbar. Das Abo läuft aber natürlich weiter. Zum Thema Nachhaltigkeit kann zumindest hinterfragt werden, ob es sinnvoll ist, dass einzelne Patronen quer durch Europa geschickt werden.

Ein Tintenabo kündigen

Tintenabos, wie zum Beispiel das HP Instant INK, können monatlich gekündigt werden. Sobald man das Tinten-Abo gekündigt hat, werden die speziellen Abo-Patronen im Drucker gesperrt. Das sorgt im Netz für viel Ärger, ist aber verständlich, da man nicht die Patronen, sondern eine monatliche Druck-Gebühr bezahlt hat. Nach einer Kündigung müssen zumindest bei einer Aktivierung der HP+ Funktion teure Original-Patronen verwendet werden. Abomodelle anderer Hersteller wie Brother EcoPro, Canon Pixma Print und Epson ReadyPrint Flex können monatlich gekündigt werden.

Tintenabos im Vergleich

Tarife Stand Dezember 2022

Wie man anhand der Tabelle gut erkennen kann, sind die Preise der unterschiedlichen Hersteller sehr ähnlich. Bei einem durchschnittlichen Abomodell sind das €3,99 für 50 Seiten im Monat. Eine gedruckte Seite kostet also 8 Cent. Bei Original HP Nr.304XL-Patronen bezahlt man 22 Cent/ISO-Seite. Mit unseren XXL 304 Rebuilt-Patronen liegt man bei ca.10 Cent/ISO-Seite. Eine ISO-Seite wird mit einem Deckungsgrad von ca. 5% berechnet. Noch günstiger druckt man mit einem Tintentank- oder einem Laserdrucker.

Fazit

Mit einem Tinten-Abo kann zur Zeit sehr günstig gedruckt werden, wenn man bereit ist, sich an einen Hersteller zu binden. Sobald das Abo gekündigt wird, werden die Patronen im Drucker gesperrt und man muss sich künftig teure Original-Patronen kaufen. Der größte Gewinner an einem Abomodell ist der Drucker-Hersteller. Denn der bekommt monatlich fixe Einnahmen und muss erstmal nicht in Leistung gehen. Wer günstig drucken möchte, aber keine Lust hat sich überwachen zu lassen, kann zum Beispiel günstige Rebuilt-Patronen kaufen. Bei größeren Druckmengen empfehlen wir die Anschaffung eines Tintentank- oder Laserdruckers. Einen Vergleich der unterschiedlichen Bauarten mit Pro- und Contra-Argumenten findest Du in unserer Drucker-Kaufberatung.