Seitenreichweite bei 5% Deckung nach ISO/IEC 19752
Eine Frage die oft gestellt wird ist, warum der Toner schon leer ist und nicht die Kapazität erreicht, die auf der Verpackung steht. Was es mit der versprochenen Seitenleistung auf sich hat wollen wir in diesem Artikel erklären.
Einer der wichtigsten Angaben bei Drucker-Verbrauchsmaterial ist die Seitenleistung, die mit einem Toner oder mit einer Druckerpatrone erreicht werden kann. Daraus ergeben sich die Folgekosten und man kann errechnen, wieviel eine gedruckte Seite kostet. Es macht natürlich einen Unterschied ob Seiten mit wenig Text, vollgeschriebene Seiten oder vollflächige Grafiken ausgedruckt werden. Damit die Toner-Kapazitäten miteinander verglichen werden können, verwenden die meisten Hersteller bei der Seitenangaben die ISO/IEC 19752-Norm. Hier dient als Vorlage der SLA-Brief (Siehe Abbildung) mit einem Deckungsgrad von 5%.
Beispiel: Wenn der Toner eine Kapazität von 2600 ISO/IEC-Seiten hat, kann dieses Dokument 2600mal ausgedruckt werden. Nehmen wir den selben Toner und drucken ein vollbeschriebenes DIN A4-Blatt, dieses hat dann zum Besispiel einen Deckungsgrad von 25%. Es wird also pro Seite die fünffache Tonermenge benötigt. Das bedeutet, dass der Toner dann schon nach 520 Seiten leer ist.
Woher weiß der Drucker wann der Toner leer ist?
Natürlich druckt man nicht immer Seiten mit einer 5%-Deckung. Woher weiss aber dann der Drucker, wieviel Tonerpulver verwendet wurde?
In den meisten Fällen befindet sich am Toner ein Chip, der die Seitendeckung errechnet und die gedruckten Seiten mitzählt. Diesen Füllstand können Sie direkt im Druckermenü zum Beispiel unter "Verbrauchsmaterialstatus" abrufen. Diese Anzeige kann aber auch etwas von der Realität abweichen. Meistens können aber mehr Seiten als angegeben gedruckt werden.
Messung von Farblaser-Toner und Tintenpatronen ISO/IEC 24712
Die Seitenreichweite bei Farbtoner wird nach dem Test-Dokument ISO/IEC 24712 errechnet. Das sind 5 unterschiedliche Farbseiten (siehe Abbildung) die einen durchschnittlichen Verbrauch darstellen sollen. Diese ISO/IEC 24712-Seiten haben in etwas eine 20% Abdeckung (5% je Farbe Cyan, magenta, yellow und schwarz).
Auch hier wird natürlich eine Farbe schneller aufgebraucht wenn der Deckungsgrad am Ausdruck höher ist. Wenn Sie zum Beispiel ein rotes Logo am Briefkopf ausdrucken, wird vermutlich der Magenta-Toner schneller aufgebraucht sein als eine andere Farbe.
Für Tintenstrahldrucker werden auch die Test-Dokumente der ISO/IED 24712 verwendet. Bei Tintenstrahldrucker ist aber zu beachten, dass beim Reinigen des Druckkopfes auch Tinte gebraucht wird und das die Reichweite der Druckerpatronen deutlich reduziert.
Der Dr. Grauer Brief DIN 10561-Norm
Manche Tonerhersteller geben die Seitenanzahl der Patrone auch nach der DIN 10561 an. Hier ist Vorsicht geboten, da dieser Brief nur einen Deckungsgrad von 2,8% aufweist. Das bedeutet das über 97% des Blattes weiss ist. Dadurch ergibt sich natürlich eine höhere Seitenanzahl-Angabe, als mit der ISO/IEC 19752-Norm. Die ISO-10561 Norm stellt einen typischen Geschäftsbrief aus den 1970er-Jahren dar.
Alle Seitenangaben in unserem Onlinehop und auf unseren Verpackungen sind mit einem Deckungsgrad von 5% berechnet und lassen sich deshalb fair mit anderen Herstellern vergleichen.
Abschließend möchte ich festhalten, dass alle unsere Rebuilt-Toner oder kompatible Druckerpatronen zumindest die gleiche Füllmenge wie das vergleichbare Original-Produkt haben. In den meisten Fällen erreichen unsere Tonerkartuschen sogar eine deutlich höherer Reichweite. Die Seitenanzahl am Produkt dient hauptsächlich dazu, um die Produkte miteinander zu vergleichen.
Sobald der Drucker meldet, dass die Patrone leer gedruckt wurde, ist die errechnete Seitenzahl tatsächlich verbraucht, obwohl in den meisten Fällen sich noch Tinte oder Tonerpulver in der Kartusche befindet. Bei manchen Hersteller wie z.B. Bei vielen Brother Laserdrucker oder Canon Tintenstrahldrucker kann man den Füllstand am Drucker resetten und den Toner bzw. die Druckerpatrone komplett leer drucken.